Bérénice

Rom, 79 n. Chr. - Titus kehrt siegreich aus dem Ersten Jüdischen Krieg zurück und soll nach dem Tod seines Vaters Vespasian dessen Nachfolge als römischer Kaiser antreten. Auf dem Feldzug lernt er Bérénice, eine jüdische Prinzessin aus Kilikien, kennen und verliebt sich in sie. Er beschließt, mit ihr nach Rom zurückzukehren und verspricht, sie zu heiraten. Auch sein Freund und Verbündeter Antiochos, König von Kommagene, ist heimlich in die Prinzessin verliebt. Als die Hochzeit zwischen Titus und Bérénice bevorsteht, offenbart Antiochos seine Liebe zu Bérénice und kündigt seine Flucht aus Rom an, um nicht an den Hochzeitsfeierlichkeiten teilnehmen zu müssen. Währenddessen erfährt Titus vom Widerstand des Senats und des römischen Volkes gegen seine Hochzeit. Denn im kaiserlichen Rom war die Verbindung des Kaisers mit einer ausländischen Königin verpönt, und der republikanische Senat hasste jede Form der Monarchie. Titus sieht sich gezwungen, auf die Heirat mit Bérénice zu verzichten, aber da er nicht den Mut hat, sich der Diskussion über die Trennung der beiden zu stellen, schickt er Antiochos, um der Königin seine Entscheidung mitzuteilen. Bérénice eilt in Titus' Gemächer, um sich zu vergewissern, dass es sich nicht um ein Missverständnis oder einen Irrtum handelt - so sicher ist sie sich, dass Titus sie liebt - und trifft dort auf einige Senatoren, die gekommen sind, um Titus zu beglückwünschen, dass er der Staatsräson den Vorzug gegeben und sich von ihr getrennt hat. Berenice findet Titus in Tränen aufgelöst vor. In ihrer Verzweiflung will sie sich das Leben nehmen. Titus ist zutiefst erschüttert. Bérénice, die die Tiefe von Titus' Gefühlen für sie versteht, zieht es vor, Rom zu verlassen und die Liebe ihres Lebens aufzugeben.